Unsere Weltreise haben wir, wie viele andere auch, in Südostasien begonnen und dort mehrere Monate verbracht. Wir haben gelebt wie Touristen, aber auch wie Einheimische (zum Beispiel beim Housesitten), und haben so viele Facetten von Ländern wie Thailand, Kambodscha und Indonesien kennengelernt.

Hast Du eine Reise nach Südostasien gebucht oder ziehst Du es in Erwägung? So oder so, ist Dir wahrscheinlich klar, dass dort nicht alles perfekt ist, nur weil es schöne Strände hat.

Selbstverständlich gibt es genug positives zu sagen, doch in diesem Bericht erzählen wir Dir von Südostasiens Schattenseiten

1. Feuchte Hitze

Du möchtest dem kalten europäischen Winter den Rücken zeigen und an den warmen Strand? Völlig verständlich! 

Und Wärme ist es auch, welche Du fast überall in Südostasien bekommst. Meistens ist dies aber nicht nur Wärme sondern Hitze. Diese wird vor allem durch die hohe Luftfeuchtigkeit verursacht. Die macht, dass Du immer schwitzt, auch wenn Du Dich nicht bewegst oder dass Du schneller überhitzt als an einem heissen Sommertag in Europa. 

In anderen Worten, es kann sich anfühlen, als ob Du permanent in einer Biosauna oder einem Dampfbad unterwegs bist, oder als ob Dir jemand einen heissen Föhn vor Dein Gesicht haltet während Du Motorrad fährst.

Dazu kommt, dass Du manchmal mehr Kleidung tragen musst, als Dir lieb ist. Allgemein müssen für Tempelbesuche Schultern und Knie bedeckt sein. In Thailand gilt es als unpassend seine Schultern zu zeigen. 

Vielleicht magst Du genau das. Aber wenn nicht, solltest Du mindestens darauf vorbereitet sein und dann trotzdem hinreisen.

Abhilfe schaffen Pools, das Meer und viele Klimaanlagen. Zu empfehlen sind auch Schirme, die von der heissen Sonne schützen. Es kommt auch drauf an, wann Du in ein bestimmtes Land reist. Wir waren unter anderem im April in Thailand, einer der heissesten Monate, und das macht nicht so viel Spass. Hier findest Du die besten Reisezeiten.

Pool Abkühlung in Thailand

2. Tourist als Geldmaschine

Klar, als Tourist bringst Du Geld nach Südostasien. Das ist auch gut so und manchmal einen etwas höheren Preis zu bezahlen, als ein Einheimischer, ist zwar nicht fair, aber meistens für den europäischen Geldbeutel nicht weiter schlimm.

Was jedoch schade und störend ist, ist dass Du als Tourist sehr oft nur als „Geldmaschine“ angesehen wirst. Taxifahrer, Verkäufer, Hotelbesitzer, und sogar kleine Kinder wollen Dein Geld. 

Das kann etwa so aussehen: 

  • Du kommst aus dem Flughafen und schon stürzen sich mehrere bis unzählige Männer auf Dich, um Dir ihr Taxi aufzuschwatzen. Jeder von ihnen wird Dir erklären, dass sein Taxi das beste, günstigste und das ist, welches Du brauchst. Ein Nein wird selten akzeptiert. 
  • Flanieren neben Restaurants geht nicht, denn vor jedem steht jemand, der Dich anspricht, damit Du dort essen gehst
  • Eine Frau spricht Dich freundlich an und fragt, woher Du kommst. Du freust Dich über das Interesse und beantwortest ein paar Fragen. Kaum geantwortet, hält die interessierte Frau irgendetwas unter die Nase, was Du kaufen sollst
  • Du sitzt gemütlich an einem Platz und freust Dich, die vielen Kinder zu sehen, die aus der Schule kommen. Sie freuen sich auch, ein fremdes Gesicht zu sehen. Sie kommen auf Dich zu und es geht nicht lange bis Dich eines der Kinder Geld oder Süssigkeiten verlangt. Die Kinder kommen aus einer Privatschule.
  • Immer wieder ruft Dir jemand „Taxi! Taxi!“ zu, begleiten von „Mam! Mam!“ beziehungsweise „Sir! Sir!“. Manch einer will Dir unbedingt helfen, auch wenn Du keine Hilfe brauchst. Dies kann er aber nicht nachvollziehen.
  • Den Tag möchtest Du mit einem Spaziergang beenden, doch Du wirst von einem Herrn aufgehalten. Er macht Dir klar, dass Du die paar Kilometer nicht alleine gehen kannst, sondern unbedingt einen Guide brauchst.

Am liebsten möchte ich Dir sagen, dass dies übertrieben ist, aber leider gibt es viele Orte, an denen es genau so abläuft.

Angkor Wat mit Schirm

Das kann so weit gehen, dass Du nicht mehr weisst, ob jemand Dich aus Interesse und Freundlichkeit anspricht oder nur um Dir etwas zu verkaufen. 

Es braucht ein wenig dicke Haut, überzeugende Neins und manchmal die Fähigkeit zu Ignorieren. Dann kannst Du trotzdem jeden Ort geniessen.

Um dem ganzen vollständig aus dem Weg zu gehen, ist es am besten Du meidest die typischen Touristenorte. An den weniger bekannten Orten, kannst Du dann die wahre Freundlichkeit der Südostasiaten kennenlernen.

3. Geringe Sauberkeit

Ich bin mir sicher, Du erwartest nicht dieselbe Reinlichkeit wie in Deinem Heimatland. Trotzdem möchte ich es hier kurz erwähnen.

Es gibt Badezimmer, Hotelzimmer und Strassen die weder sauber noch rein sind. Dies ist aber nicht weiter schlimm, es kommt halt drauf an, wie Du damit umgehst und wie sehr Dich das stört. 

Ich habe viele Reisende gesehen, die oft das Desinfektionsfläschchen in der Hand haben. Ich empfand das nur ganz selten als nötig. Vielleicht ist der Unterschied, ob Du nur eine Woche in Südostasien verbringst und Du deshalb sicher nicht krank werden willst oder ob Du ein paar Monate rumreist und deshalb ein paar Krankheitstage nicht weiter schlimm sind.

Vergiss nicht, Dein Körper braucht manchmal auch eine Weile, bis er sich an all die neuen Bakterien, die Luft und das Klima gewöhnt. 

4. Plastik

Fast jeder weiss um das Plastikproblem, welches unsere liebe Erde mit uns hat. Jedoch ist uns das in Europa nicht ganz so bewusst. Sobald Du aber nach Südostasien reist, wirst Du verstehen, weshalb wir ein Problem haben. 

Erstens, es liegt viel Plastikmüll rum. Es gibt ganze Felder, Strände, Hinterhöfe und Strassen, die voll sind mit Plastikflaschen, Plastiksäcken und Plastikverpackungen. 

Zweitens, Dir wird überall Plastik „aufgedrängt“. In den Supermarkts musst Du mehrmals deutlich sagen, dass Du kein Plastiksack möchtest. Sonst wird nämlich alles oft sogar in zwei Säcken verpackt. Verpackungen sind viel zu übertrieben und zum Beispiel Orangen werden geschält, um dann in Plastik verpackt zu werden.

Mit Plastik wird nicht gespart und es tut weh, das mitanzusehen. Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die etwas dagegen tun. Zum Beispiel gibt es Putzaktionen (z.B. Trashhero) und es gibt Supermarktketten, die einen Tag in der Woche keine Plastiksäcke herausgeben.

Plastik Problem in Südostasien

5. Instagram Touristen

Vielleicht möchtest Du eine Reise nach Bali buchen, nachdem Du die zauberhaften Bilder auf Instagram gesehen hast. 

Weisse Strände, grüne Hügel, exotische Städte und blauer Himmel. Davor eine junge Frau in langem Rock und Hut. Die Bilder sehen zwar alle gleich aus, aber das macht sie nicht weniger schön. 

Hinter der Frau und der Kamera, die sie aufnimmt, sieht die Welt jedoch oft anders aus. Nicht das Bali nicht schön wäre. Ganz im Gegenteil. Aber um diese Bilder zu kriegen, gehen die meisten „Instagram-Touristen“ aufs Ganze.

Damit Du Dir ein Bild machen kannst: Hast Du schon mal eines dieser typischen Bali Bilder gesehen, bei der die oben genannte Frau einsam zwischen zwei Tempelsäulen steht und vor ihr ein See ist, indem sich ihre Silhouette spiegelt?

Nun, da ist kein See. Und sie ist auch nicht alleine. Um das Foto zu bekommen, musste sie 2-3 Stunden anstehen. Das Foto macht ein Mitarbeiter der Tempelanlage und der „See“ ist ein kleiner Spiegel, welcher der geduldige Mann unter die Kamera hält.

Dies ist nicht der einzige Ort dieser Art, bei fast jeder Schaukel, bei vielen Wasserfällen und bei so manchem Tempel stehen die Damen Schlange, um das einzigartig gleiche Bild zu bekommen wie ihre Idole.

Anstehen für ein Bild mit Schaukel in Bali, Südostasien

Auf Bali war das am verrücktesten. An anderen Orten ist dies zwar auch vorhanden, jedoch nicht so schlimm, da es eben nicht Bali ist.

Anstehen für ein Bild in Bali, Südostasien

Deine Reise nach Südostasien

Wie überall auf der Welt, hat auch Südostasien seine guten und schlechten Seiten. Falls Du ein grosser Fan bist, wird Deine Liste der positiven Seiten endlos lang sein. Trotzdem wirst auch Du die Schattenseiten kennen. 

Falls Du jedoch noch nie in Südostasien warst, wird Dir dieser Bericht dabei helfen dich vorzubereiten und Deine Zeit dort noch mehr geniessen zu können. Denn nun weisst Du ja, was Dich erwartet.

Wie hast Du Südostasien erlebt? Erzähle uns doch davon in den Kommentaren hier unten.

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